Serbien gibt Impfstofffabrik-Projekt trotz abflauender Coronavirus-Pandemie nicht auf

10.5.2022

Die serbische Regierung beabsichtigt das Projekt der Covid-19-Impfstofffabrik im Stadtteil Zemun fortzuführen, obwohl die Coronavirus-Pandemie abflaut und immer weniger Neuinfektionen und Todesfälle verzeichnet werden. In dieser Fabrik sollen Impfstoffe des chinesischen Herstellers Sinopharm erzeugt werden. Bislang hat die Stadt Belgrad 13 Millionen Euro in den Ausbau der notwendigen Infrastruktur investiert, so Belgrads Vizebürgermeister Goran Vesić (SNS – Serbische Fortschrittspartei). Der Projekt-Gesamtwert liegt bei mehr als 39 Millionen Euro. Dieses Projekt setzt die serbische Regierung gemeinsam mit Partner*innen aus China und den Vereinigten Arabischen Emiraten um. Doch offizielle Angaben zur jeweiligen Beteiligung der Projektpartner*innen werden verschleiert, auch der Vertrag für dieses Vorhaben wurde niemals öffentlich präsentiert. Geplant war die jährliche Produktion von 40 Millionen Impfstoffdosen, doch es sei fraglich, wer diese großen Mengen an Impfstoffen zum aktuellen Zeitpunkt abnehmen würde, da der chinesische Impfstoff beispielsweise in der Europäischen Union nicht anerkannt wird. Expert*innen sind der Meinung, dass die Fabrik in ein Forschungszentrum umgewidmet werden könnte.

Quelle: Nova, Belgrad