Nach Angaben des Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) wurden im vergangenen Jahr fast 13.000 Menschen aufgenommen, das sind doppelt so viele wie 2020. Darüber hinaus sind 885 Flüchtlinge über Sonderaufnahmeprogramme nach Berlin gekommen, darunter 445 afghanische Ortskräfte. Berlins Flüchtlingsunterkünfte sind zu 98 Prozent ausgelastet. Daher suchen zuständige Behörden nach leerstehenden Büro- oder Hotelgebäuden, die umgebaut werden könnten. Dem LAF zufolge wurden im vergangenen Jahr 14 Unterkünfte mit fast 3.000 Plätzen in Betrieb genommen. Die neue Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales, Katja Kipping (Die Linke), äußerte sich zur ungleichen Platzverteilung zwischen den Bezirken: "Ich teile das Anliegen, dass man nicht nur in einzelne Stadtteile geht – und dann am Ende nur in die, in denen es durchschnittlich niedrigere Einkommen gibt. Stattdessen sollten auch reichere Stadtteile künftig mehr Geflüchtete aufnehmen, um eine gute Mischung zu gewährleisten." Da die äußeren Bezirke mehr Freiflächen haben, werden hier häufiger Flüchtlingsunterkünfte gebaut als in der Innenstadt. Die Bezirke Lichtenberg und Pankow bringen zusammen fast die Hälfte aller Geflüchteten in Berlin unter. Marzahn-Hellersdorf beherbergt genauso viel Geflüchtete wie vier Innenstadtbezirke zusammen.