Trotz Handgreiflichkeiten und des Einsatzes von Tränengas bei den letzten zwei Demonstrationen wurden die Protestaktionen für bessere Bedingungen im ungarischen Bildungssystem fortgesetzt. Die Demonstrierenden fordern weiterhin, dass die Regierung den Entwurf des sogenannten Statusgesetztes, das der ungarischen Lehrer*innengewerkschaft zufolge die verbleibende Autonomie von Lehrer*innen abschaffen würde, zurückzieht. Laut Gesetz könnten die Arbeitszeiten der Lehrer*innen bis zu zwölf Stunden pro Tag und bis zu 48 Stunden pro Woche betragen. Vertretungen könnten zudem bis zu 80 Stunden unentgeltlich sein, Lehrer*innen könnten aus ihrem Urlaub abberufen und an jede beliebige Einrichtung versetzt werden. Ein konstruktiver Dialog zwischen der Regierung und den Pädagog*innengewerkschaften und eine umfassende Reform des Bildungswesens bleiben das Ziel. Die Protestierenden zogen dieses Mal zum Sitz der Regierungspartei Fidesz, wo es erneut zu Handgreiflichkeiten zwischen ihnen und der Polizei kam.