Rechtsradikaler Zagreber Koalitionspartner treibt eigene Agenda voran

21.7.2017

​Der kürzlich zum Präsidenten des "Ausschusses zur Straßenumbenennung" ernannte rechtsradikale Gemeinderat Zlatko Hasanbegović (NZH – Unabhängige für Kroatien), der Koalitionspartner des Zagreber Bürgermeisters Milan Bandić (Bandić Milan 365, Arbeits- und Solidaritätspartei), treibt seine eigene umstrittene Agenda voran. Für heute, den 21. Juli 2017 hat er eine Sitzung des Ausschusses einberufen, auf welcher die Umbenennung des "Marschall Tito-Platzes" in "Platz der Republik Kroatien" beschlossen werden soll. Die Umbenennung wurde von Bürgermeister Bandić beantragt. Die Begründung hierfür lautet, dass Tito zwar große Verdienste in Bezug auf den Sieg gegen die Nazis im Zweiten Weltkrieg zu verzeichnen hatte, nach dem Krieg jedoch Verbrechen und Exekutionen zuließ. Diese Begründung stößt bei zahlreichen PolitikerInnen auf Spott. Es sei zwar unbestreitbar zu Racheaktionen der Partisanen nach dem Zweiten Weltkrieg gekommen. Ob Tito diese jedoch befohlen hat, gilt als umstritten. Wenn es Beweise dafür geben würde, hätte Bandić in den vergangenen 17 Jahren genug Zeit gehabt, den Platz umzubenennen, da sich die Beweislage nicht verändert hat. Weiters rehabilitierte das Zagreber Landesgericht kürzlich den ehemaligen Präsidenten des kroatischen Kulturverbands "Matica hrvatska", Filip Lukas. Lukas wurde von den Kommunisten 1945 zum Tode verurteilt, da er ein glühender Verehrer und Verfechter des kroatischen NS-Regimes war. Beantragt wurde die Rehabilitierung von der klerikalen Vereinigung "Im Namen der Familie", wegen der Bandić in einem Korruptionsprozess vor Gericht steht und zu deren Mitgliedern Hasanbegović zählt.

Quelle: Jutarnji list, Zagreb