Rattenplage in Budapest

8.5.2019

Seit 8. Mai 2019 wird in Budapest verstärkt gegen Ratten vorgegangen. Die Maßnahmen sollen 8 Monate dauern und werden mit zusätzlichen 300 Millionen Forint (925.000 Euro) finanziert. Budapest gehörte 47 Jahre lang zu jenen wenigen europäischen Städten, die als rattenfrei gegolten haben. Jedoch erhöhten sich seit Herbst 2018 Rattensichtungen. In den ersten drei Monaten 2019 explodierte die Anzahl der Meldungen regelrecht. Experten vermuten mehrere Gründe für die ungewöhnlichen Rattenaktivitäten: einen warmen Herbst, starke Regenfälle im Sommer, Probleme bei der Müllabfuhr und die, aus finanziellen Gründen, entfallenen Sanierungsarbeiten an der Kanalisation. Außerdem hat das Budapester Rathaus im Sommer 2018 den Dienstleister für die Schädlingsbekämpfung gewechselt. Das Unternehmen Bábolna Bio, dass die Schädlingsbekämpfung seit Jahrzehnten durchgeführt hatte, hat den Vertrag an das Konsortium RNBH, das aus vier Unternehmen besteht, verloren. Bei der Vertragsvergabe im 2018 wurden für die Bekämpfung von Ratten jährlich 260 Millionen Forint (802.000 Euro) vorgesehen. Das Budget für 2019 wurde jedoch bereits im Dezember 2018 auf 650 Millionen Forint (zwei Mio. Euro) erhöht. Dazu kommen die zusätzlichen Mittel in der Höhe von 300 Millioenen Forint (925.000 Euro). Bábolna Bio, hat früher die ungarische Hauptstadt pro Jahr 253 Millionen Forint (780.000 Euro) rattenfrei gehalten.

Quelle: Népszava, Budapest