Die tschechische Hauptstadt möchte den Negrelli-Viadukt beleben – eine im Jahr 1849 fertiggestellte und zwischen 2017 und 2020 umfassend renovierte Eisenbahnbrücke, die sich teilweise über die Moldau erstreckt, sowie durch das Stadtviertel Karlín verläuft. Ähnlich wie in Wien oder in Berlin sollen die Brückenbögen vermietet werden. Allerdings beabsichtigt die Stadt Prag, ihr Vorhaben erst mal zwei Jahre unter der Aufsicht der Technischen Universität Prag und des Denkmalschutzamtes zu testen. Dabei wird einer der 87 Bögen der 1.120 Meter langen Brücke von beiden Seiten verglast und im Innenraum wird ein städtisches Infozentrum eingerichtet. Der ganze Aufbau samt Verglasung sind zu 100 Prozent demontierbar. Langfristig plant Prag, rund 40 Prozent der Bögen der längsten Eisenbahnbrücke Mitteleuropas für kommerzielle Vermietung über einen Zeitraum von fünf Jahren anzubieten. Weitere 40 Prozent sollen kreativeren Nutzungen mit einem reduzierten Mietpreis jeweils für drei Jahre verfügbar sein, die verbliebenen 20 Prozent sind für Start-ups für jeweils ein Jahr vorgesehen.