Im Prager Untergrund befinden sich immer noch bis zu 800 Luft- und Zivilschutzbunker. Nicht alle befinden sich im Besitz des Staates oder der Stadt, sondern gehören auch Privatbetrieben oder Wohngemeinschaften. Auch können nicht alle Bunkeranlagen wieder als Zufluchtsorte dienen, sollte der Stadt eine Gefahr drohen. Eine der größeren ehemaligen Bunkeranlagen, die sich unter dem Prager Karlsplatz und in der Nähe der gleichnamigen U-Bahnstation verbirgt, steht momentan im Fokus des Bezirksamtes des zweiten Prager Bezirkes. Die Stadtteilregierung möchte im Zuge der bevorstehenden Sanierung des Karlsplatzes die leerstehende Bunkeranlage wiedereröffnen und die Innenräume architektonisch untersuchen lassen. Die intakte Bunkeranlage könnte nämlich nach einer geeigneten Adaption als unterirdisches Auffangbecken für Regenwasser dienen. Am Karlsplatz, dem größten Platz der tschechischen Hauptstadt, mit seinen großen Grünflächen und Bäumen, wäre eine derartige Wasserversorgung von Vorteil.