Jaroslaw Kaczyński, Vizepremierminister und Chef der Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS), hat in einem Interview für die Wochenzeitung Sieci eingeräumt, dass Polen im Besitz der israelischen Spionagesoftware Pegasus sei. Er versicherte, dass das System nicht zur Überwachung der Opposition oder zur Gewinnung von Informationen über politische Gegner*innen eingesetzt wurde. "Es wäre schlecht, wenn die polnischen Geheimdienste nicht über ein solches Instrument verfügen würden.", meinte er. Unter den mit Pegasus-Software ausgespähten Regierungskritiker*innen waren der Rechtsanwalt und ehemalige Vizepremierminister Roman Giertych (parteilos) und die Staatsanwältin Ewa Wrzosek sowie der oppositionelle Politiker Krzysztof Brejza (PO-Bürgerplattform). Polen hat die Software im Jahr 2017 für rund sieben Millionen Euro erworben.