Die Sarajevoer Stiftung Mozaik leitet die Kampagne "Niemand soll hungern, niemand soll allein sein", in der sie die Abschaffung der Mehrwertsteuer für Unternehmen fordert, die Lebensmittel spenden wollen. Derzeit besteht eine gesetzliche Verpflichtung, Lebensmittelspenden zu versteuern. Der SDP-Abgeordnete (Sozialdemokratische Partei) Saša Magazinović unterstützte diesen Vorschlag und hofft ebenfalls auf die Unterstützung der neuen Parlamentsabgeordneten. Nach aktuellen Daten lebt mehr als die Hälfte der Bürger*innen unter oder an der Armutsgrenze. Zugleich werden jährlich landesweit etwa 400 Tonnen Lebensmittel weggeworfen, davon mehr als ein Drittel oder 140 Tonnen von Unternehmen. Wenn jemand Lebensmittel, die kurz vor dem Verfallsdatum stehen, im Wert von einer halben Million spenden möchte, muss er nach derzeitigem Gesetz jedoch 86.920 Euro Mehrwertsteuer zahlen. Am 1. Dezember findet die konstituierende Sitzung des Repräsentantenhauses des Parlaments von Bosnien-Herzegowina statt, bei der die vorgeschlagene Initiative von 42 Abgeordneten diskutiert wird.