Am 17. Oktober 2019 war der erste Arbeitstag des neu gewählten oppositionellen Budapester Oberbürgermeisters, Gergely Karácsony (Dialog – Párbeszéd), der mit dem Fahrrad zur Arbeit gefahren ist. Am Vormittag begann der offizielle Übergabeprozess, bei dem Ex-Amtsinhaber István Tarlós (parteilos) und der neue Oberbürgermeister hinter verschlossenen Türen ein langes Gespräch führten. Karácsony kündigte im Anschluss im Zuge einer Pressekonferenz an, Tarlós und seinen Vorgänger Gábor Demszky (SZDSZ – Bund Freier Demokraten) anlässlich des 30. Jubiläum der ungarischen Selbstverwaltung im Jahr 2020 zu Ehrenbürgern der Stadt Budapest machen zu wollen. Ferner wolle Karácsony alle Baugenehmigungen der Firmen des oft kritisierten "Liget-Projekts", das die Umgestaltung des Budapester Stadtwäldchens zu einem neuen Kultur- und Museumsviertel vorsieht, umgehend überprüfen und diese, wenn möglich, vor Gericht anfechten. Karácsony gab auch bekannt, dass die 2018 geschlossene Vereinbarungen zwischen Premierminister Viktor Orbán (Fidesz – Bund Junger Demokraten) und István Tarlós weiterhin gültig seien. Diese Vereinbarung sieht unter anderem ein Vetorecht für den Oberbürgermeister vor. Abschließend kündigte Karácsony noch an, dass er den Vertrieb der regierungsnahen Gratis-Tageszeitung "Lokál" einstellen werde.