Laut dem ungarischen Politologen Gábor Török entwickelt sich in Ungarn eine neue politische Situation, die sich auch in der Kommunikation über das Donauhochwasser widerspiegelt. Péter Magyar (Tisza Párt – Respekt- und Freiheitspartei) wandte sich am 15. September 2024 in einem offenen Brief an die Präsidentin des Europäischen Parlaments, Roberta Metsola, und den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán (Fidesz MPSZ – Ungarischer Bürgerbund) und forderte sie auf, die Parlamentsdebatte am Mittwoch wegen des zu erwartenden Hochwassers zu verschieben. Orbán gab schließlich am Montag bekannt, dass er aufgrund der extremen Wetterbedingungen und der Überschwemmungen alle internationalen Termine absagen werde. Magyar ist es gelungen, die Kommunikationsinitiative zu ergreifen und nach vielen Jahren zu einem echten Herausforderer der Fidesz-Partei zu werden. Laut einer aktuellen Umfrage des Forschungsinstituts Median beträgt der Unterschied zwischen Tisza und Fidesz bei den entschlossenen Wähler*innen nur vier Prozentpunkte.