Neue Radinfrastruktur spaltet Prager Bevölkerung

6.9.2021

Jedes Jahr entstehen in Prag neue Radwege und da, wo kein Platz für eigene Wege ist, werden auf den Straßen Radspuren errichtet. Diese Radspuren führen jedoch zu Verengungen der Fahrstreifen und somit zur Verdichtung des Autoverkehrs, eine Situation, die sich in den engen Gassen des Prager Zentrums noch verschärft. Im Allgemeinen ist das Radfahren in Prag eher eine sportliche beziehungsweise Erholungsaktivität, die sich auf die Randbezirke oder auf die baulich getrennten Radwege konzentriert. Der Prager Magistrat hat sich jedoch eine Steigerung des Radverkehrs in Prag zum Ziel gesetzt und investiert heuer die Rekordsumme von 14,6 Millionen Euro in die Errichtung von weiteren 21 Kilometern Radweg und argumentiert diese mit den steigenden Zahlen an RadfahrerInnen. ExpertInnen zufolge geht der Magistrat jedoch von falschen Zahlen aus, da diese während der Coronakrise erfasst wurden, in der die PragerInnen ihre Fahrräder verstärkt genützt haben. Des Weiteren hat die Stadtregierung ihre Absicht bekräftigt, so viele rote Radspuren wie möglich errichten zu wollen und dies trotz des Unmuts vieler PragerInnen. Das beliebteste Transportmittel der PragerInnen sind mit 43 Prozent nach wie vor die Öffis. 33 Prozent der PragerInnen sind mit ihren Autos unterwegs, 23 Prozent zu Fuß. Nur ein Prozent der PragerInnen fährt mit dem Rad.

Quelle: Echo24.cz, Prag