Der ehemalige Ministerpräsident von Mazedonien, Nikola
Gruevski, der wegen Amtsmissbrauchs rechtskräftig zu zwei Jahren Haft
verurteilt wurde, beantragte in Ungarn politisches Asyl. Das bestätigte auch
Gergely Gulyás (Fidesz - Bund Junger Demokraten) in einer Pressekonferenz am
Donnerstag, dem 15. November 2018. Aus Sicherheitsgründen soll sein Antrag
in Budapest überprüft werden, fügte er hinzu. Laut den
Zuwanderungsgesetzen hätte das eigentlich in der Transitzone oder in einer
ungarischen Auslandsvertretung erfolgen müssen. Die ungarische Regierung habe
zwar Informationen darüber, wie Gruevski die ungarische Grenze ohne Reisepass
überschreiten konnte, diese wollte Gulyás der Öffentlichkeit aber nicht
mitteilen. Albanischen Presseberichten zufolge soll er die Grenze
zwischen Albanien und Montenegro in einem ungarischen Botschaftswagen
überquert haben. Gruevski war zwischen 2006 und 2016 Ministerpräsident
von Mazedonien, er wurde jedoch wegen Amtsmissbrauch zu zwei Jahren Haft
verurteilt. Gegen ihn laufen derzeit vier weitere Verfahren. Mazedonien fordert
die Auslieferung von Gruevski. Auch das US-Außenministerium soll Budapest
aufgefordert haben, Gruevski an Mazedonien auszuliefern.