Lebensgefahr auf der Budapester U-Bahnlinie "M3"

1.6.2017

Nachdem die Kosten der Sanierung der maroden U-Bahnlinie "M3" durch viel zu hohe Angebote ansteigen, sollte nun die Landesregierung eingreifen und den fehlenden Betrag von ca. 40 Mrd. HUF (130,06 Mio. EUR) zur Verfügung stellen. Diesen könne und wolle die Stadt nicht aus eigenen Quellen finanzieren, wie das Oberbürgermeister István Tarlós (parteilos) am 30. Mai 2017 erklärte. Die Regierung scheint allerdings das Originalbudget von 137,5 Mrd. HUF (447,07 Mio. EUR) nicht weiter erhöhen zu wollen, was Tarlós zufolge dazu führen würde, dass die Sanierung nicht möglich wäre. Mittlerweile reagierte Endre Bíró, Präsident des "Vereins für die U-Bahn" in einem Interview für das oppositionell-konservative Tagesblatt "Magyar Nemzet" darauf. Bíró meinte, das aktuell größte der zahlreichen Probleme der lebensgefährlich gewordenen Linie sei, dass die in der 70-er Jahren produzierten Lüftungsanlagen sehr veraltet seien. Im Falle eines Feuers oder Rauchentwicklung im Tunnel könnten diese, die 30-minütige rauchfreie Zeit nicht sichern, die zur Rettung der Fahrgäste nötig wäre. Damit werde das Risiko einer Katastrophe auf der Linie jeden Tag größer, so der Experte, der deshalb die Sanierung der Linie für akut halte. Das Treffen zwischen Oberbürgermeister Tarlós und Premier Viktor Orbán (Fidesz – Bund Junger Demokraten) am 1. Juni 2017 sei "Magyar Nemzet" erfolgslos gewesen. Es gibt immer noch keine Lösung für den fehlenden Betrag. Tarlós wolle nun persönlich zur Regierungssitzung am 7. Juni gehen und das Kabinett von der enormen Wichtigkeit des Anliegens überzeugen. Wenn die Sanierung nicht gemacht wird, könne das laut Informationen des Portals "Napi.hu" anhand EU-Vorschriften auch die EU-Finanzierungen Ungarns für die Budgetperiode 2014 bis 2020 gefährden.

Quelle: Napi.hu, Budapest