Kroatischer Staatspräsident boykottiert zentrale Feier zum Staatsfeiertag

31.5.2020

​Letzten Samstag wurde der Staatsfeiertag in Kroatien zum ersten Mal nach fast zwei Jahrzehnten anstatt am 25. Juni − dem Tag der kroatischen Unabhängigkeitserklärung − wieder am 30. Mai gefeiert. An diesem Tag wurde im Jahr 1990 das erste demokratisch gewählte Parlament konstituiert. Doch der kroatische Staatspräsident Zoran Milanović (parteilos) wollte an der heurigen Zentralfeier auf dem Mirogoj-Friedhof und dem Markusplatz in Zagreb nicht teilnehmen. Er legte abseits der Feierlichkeiten einen Kranz am Denkmal der Opfer des Kroatienkrieges (1991-1995) ab. Für ihn sei die Feier eine Wahlveranstaltung der "Kroatischen Demokratischen Gemeinschaft" (HDZ) vor den bevorstehenden Parlamentswahlen am 5. Juli. Während Ministerpräsident Andrej Plenković (HDZ) sein Bedauern über das Verhalten des Staatspräsidenten äußerte, bezeichnete HDZ-Hardliner Vladimir Šeks es als verfassungswidrig und sprach sogar von Amtsenthebung.​​

Quelle: Vecernji.hr, Zagreb