Nach mehr als drei Jahrzehnten scheint der langjährige Streit um die Rückgabe von Gewerkschaftsimmobilien in Kroatien eine Lösung zu finden. Die kroatische Regierung hat einem Gesetzesvorschlag zugestimmt, der die Übertragung eines Teils der Immobilien in einen Gewerkschaftsfonds vorsieht. Diese Immobilien, darunter der "Radnički dom" in Zagreb, ein symbolträchtiges Gebäude der kroatischen Arbeiterinnen*bewegung, werden künftig von verschiedenen Gewerkschaftsverbänden verwaltet. Der langwierige Konflikt begann 1997, als ein Gesetz vorschrieb, dass Immobilien, die einst von sozialistischen Organisationen wie Gewerkschaften genutzt wurden, in den Besitz des Staates übergehen sollen. Die Gewerkschaften führten jahrelang einen kostspieligen Rechtsstreit in Millionenhöhe. Mit einem neuen Gesetz werden nun 35 von insgesamt 110 Immobilien an die Gewerkschaften zurückgegeben. Die langen juristischen Auseinandersetzungen und Verzögerungen haben jedoch dazu geführt, dass viele Immobilien verfielen, denn der Staat hatte in die Immobilien nicht investiert. Nun stehen die Gewerkschaften vor der Herausforderung, die zurückerhaltenen Immobilien zu sanieren, um sie wirtschaftlich nutzen zu können.