Seit der Gründung des nationalen Gasspeichers vor rund 30 Jahren sind die kroatischen Erdgasreserven so gering wie noch nie. Wegen des anhaltenden strengen Winters ist der Gasverbrauch rund 20 % höher als im Vorjahr, wodurch der Stand im Lager auf 38 % gefallen ist. Der niedrige Lagerstand hat zudem zur Folge, dass das der Druck im Gasspeicher abfällt, weswegen noch weniger Erdgas ins Netz gepumpt werden kann. Die verschiedenen Gasversorgungsunternehmen in Kroatien erklärten, dass keinerlei Versorgungsengpässe zu erwarten sind. Jedoch sollte die derzeitige Situation den kroatischen Staat zu einer Änderung der Versorgungsstrategie motivieren. Das in Kroatien bestehende Lagermodell, bei dem der Großteil des Erdgases in einem zentralen Tank gelagert wird, gilt unter ExpertInnen als veraltet. Vielmehr sollte der Großteil des Erdgases auf dem freien Markt beschafft, und sofort ins Netz geleitet werden, während Gasspeicher als strategische Reserve für Versorgungsengpässe, wie z. B. beim russisch–ukrainischen Gasstreit 2008/2009, der in ganz Europa zur Engpässen führte, dienen sollten.