Kroatien weist russischen Diplomaten aus

27.3.2018

Der kroatische Premierminister Andrej Plenković (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft) kündigte, am 26. März 2018, bei einer Pressekonferenz an, dass Kroatien sich an der europaweiten Solidaritätsbekundung wegen des Nervengasanschlags auf den russischen Ex-Spion Sergej Skripal beteiligen und einen russischen Diplomaten ausweisen werde. Es handle sich jedoch nicht um den kontroversen russischen Botschafter in Zagreb, Anvar Azimov, so Plenković. Dieser Schritt kommt zu einer ungünstigen Zeit, da die Beziehung zu Russland in den vergangenen Wochen, nach jahrelangen Unstimmigkeiten, wieder auf einem guten Weg gewesen waren. So hatte die russische Bank "Sberbank" kürzlich angekündigt, ihre Klage gegen den großen kroatischen Konzern "Agrokor", der erhebliche Schulden bei der "Sberbank" hat, fallenzulassen und an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Ferner hatte die kroatische Staatspräsidentin Kolinda Grabar-Kitarović (parteilos) kürzlich den russischen Staatspräsidenten Vladimir Putin zu einem Staatsbesuch nach Zagreb eingeladen, der nun höchst wahrscheinlich nicht stattfinden wird.​

Quelle: Jutarnji list, Zagreb