Kroatien: Zahlreiche PolitikerInnen Opfer von Datendiebstahl

30.5.2019

Über zwanzig verschiedene PolitikerInnen bekamen in den vergangenen Tagen von der Polizei Vorladungen zu Verhören. Unter ihnen befinden sich zahlreiche Parlamentsabgeordnete und amtierende und ehemalige MinisterInnen aus allen Parteien. Jedoch handelt es sich nicht um eine eventuelle Antikorruptionsaktion der Polizei, sondern um Steuerhinterziehung und Datendiebstahl. Ein Unternehmen aus der Küstenstadt Rijeka hat die Daten der PolitikerInnen verwendet, um fiktive Rechnungen für Altstoffankäufe auszustellen. Sehr wahrscheinlich handelt es sich um gestohlene Altstoffe, die nach dem Gesetz nur unter Angabe aller Personendaten der Käuferin beziehungsweise des Käufers übernommen werden können. Die Daten der PolitikerInnen (Wohnsitz, Steuernummer, etc.) wurden einfach aus den kroatischen Tageszeitungen übernommen, die vor Wahlen KandidatInnenlisten veröffentlichen. Bislang wird in rund 800 Fällen ermittelt. Der geschätzte finanzielle Schaden beträgt rund sieben Millionen Kroatische Kuna (zirka 950.000 Euro​).

Quelle: Jutarnji list, Zagreb