Der
kroatische Staatspräsident Zoran Milanović (parteilos) reiste nach eigener
Ankündigung am 12. August 2020 zu einem Privatbesuch nach Albanien, wo er
seinen langjährigen Freund Premierminister Edi Rama traf. Jedoch wird dieser
Besuch für den Präsidenten ein Nachspiel haben. Beim kroatischen Ausschuss zur
Vermeidung von Interessenskonflikten ging eine anonyme Anzeige gegen
Staatspräsident Milanović ein. So nutzte Milanović zunächst einen Helikopter
der Luftwaffe, der ihn und seine Familie von der Adriainsel Hvar in die
südkroatische Stadt Dubrovnik brachte. Dort stiegen sie auf die einzige Yacht
im Besitz der Kroatischen Kriegsmarine um, die sie in den rund 100 Seemeilen
entfernten albanischen Hafen Durrës brachte. Nach zwei Tagen reiste die Familie
Milanović auf dem gleichen Weg zurück nach Hvar. Die Kreuzfahrt war jedoch
keine Strapaze, da die 39 Meter lange Yacht "Učka", trotz ihrer rund
60 Jahre, noch immer sehr gut erhalten ist. Für den kroatischen Präsidenten
wird dieser Familienausflug auf Staatskosten ein Nachspiel haben. Der Ausschuss
zur Vermeidung von Interessenskonflikten kündigte eine Prüfung des Falls an. In
einer ersten Stellungnahme erklärte das Büro des Präsidenten
plötzlich, dass die Reise ein offizieller Besuch war, legte für diese
Behauptung jedoch noch keine Beweise vor.