Der kroatischen Verfassung zufolge sind die
kroatische Staatspräsidentin Kolinda Grabar-Kitarović (parteilos) und die
kroatische Regierung, bzw. das Außenministerium von Ministerin Marija
Pejčinović-Burić (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft) gemeinsam für
die kroatische Außenpolitik verantwortlich. Allerdings kommt es häufig zu Konflikten
über den außenpolitischen Kurs. Dies wurde auch kürzlich beim Besuch des
serbischen Staatspräsidenten Aleksandar Vučić (SNS – Serbische Fortschrittspartei) in Kroatien deutlich, als die Regierung,
ohne Konsultation der Staatspräsidentin, Reparationsforderungen thematisierte.
Zudem können sich beide Seiten nicht über die Besetzung von rund 40 Posten in
den Botschaften und Konsulaten einigen, bei denen die Regierung die Personen
nominiert und die Präsidentin die Ernennung unterschreibt. Der Konflikt spitzt
sich nun derart zu, dass die Staatspräsidentin den vorgeschlagenen Kandidaten
zum kroatischen Konsul in New York, ablehnte. Der Kandidat, ein Mitglied der
"Kroatischen Volkspartei" (HNS), hatte vor einiger Zeit auf Facebook
über US-Präsident Donald Trump gelästert, was in den kroatischen Medien
genüsslich ausgeschlachtet worden war.