Seit dem kroatischen Beitritt zur Europäischen Union
ist es zu einer massenhaften Abwanderung der Bevölkerung in die übrigen
Mitgliedsstaaten gekommen. Zwar gibt es keine genauen Angaben, jedoch wird
geschätzt, dass in den vergangenen fünf Jahren zwischen 150.000 und 300.000
kroatische BürgerInnen in die weiteren EU-Mitgliedsstaaten emigrierten. Nun
präsentierte eine Gruppe von WissenschaftlerInnen der Zagreber Philosophischen
Fakultät die Resultate einer ersten Studie über die kroatischen EmigrantInnen.
Die Studie umfasste rund 1120 Personen, die in dem Zeitraum seit 2013
ausgewandert sind. 67 Prozent erklärten, dass der Grund des Umzugs
wirtschaftlicher Natur sei, während 36 Prozent das gesellschaftliche Klima,
bzw. die Korruption als Grund für die Abwanderung nannten. 75 Prozent der
Befragten waren jünger als 40 Jahre alt und 66 Prozent haben einen
Hochschulabschluss. Die Studie gibt jedoch auch Grund zur Hoffnung. 80 Prozent
der Befragten ließen die Möglichkeit offen, im Falle einer Besserung der
Situation in Kroatien in ihre Heimat zurückzukehren.