Die Probleme mit dem Drogenkonsum in der tschechischen
Hauptstadt nehmen zu. Besonders schlecht ist aktuell die Situation in der FußgängerInnenzone
Anděl im 5. Prager Bezirk. In den Parks in der Nähe halten sich viele Drogenkonsumierende auf, die Grünanlagen sind häufig verschmutzt. Bezirksbürgermeisterin Jana Černochová (ODS - Bürgerdemokratische Partei) geht so weit, zu sagen, dass einige Stadtteile unbewohnbar geworden sind. Obwohl der Prager
Stadtregierung die Problematik bekannt ist, werden keine entsprechenden Schritte
gesetzt. Die Bezirke selbst haben jedoch keine Möglichkeit, die
Drogenabhängigen des Ortes zu verweisen und zahlen stattdessen
private Überwachungsagenturen aus eigenen Budgets. Es gibt auch keine
Verordnung, die den intravenösen Drogenkonsum in der Öffentlichkeit verbieten
würde. Da vom Magistrat keine Hilfe kommt, haben sich nun der 1., 2.
und 5. Prager Bezirk zusammengeschlossen und fordern eine
Gesetzesänderung, die den Bezirken die Befugnis gibt, das Problem selbst zu regeln. Dies kann jedoch erst nach den bevorstehenden
Parlamentswahlen im Oktober 2021 erfolgen.