Kritik an Umgang der Stadt Prag mit Drogenkonsum

20.9.2021

Die Probleme mit dem Drogenkonsum in der tschechischen Hauptstadt nehmen zu. Besonders schlecht ist aktuell die Situation in der FußgängerInnenzone Anděl im 5. Prager Bezirk. In den Parks in der Nähe halten sich viele Drogenkonsumierende auf, die Grünanlagen sind häufig verschmutzt. Bezirksbürgermeisterin Jana Černochová (ODS - Bürgerdemokratische Partei) geht so weit, zu sagen, dass einige Stadtteile unbewohnbar geworden sind. Obwohl der Prager Stadtregierung die Problematik bekannt ist, werden keine entsprechenden Schritte gesetzt. Die Bezirke selbst haben jedoch keine Möglichkeit, die Drogenabhängigen des Ortes zu verweisen und zahlen stattdessen private Überwachungsagenturen aus eigenen Budgets. Es gibt auch keine Verordnung, die den intravenösen Drogenkonsum in der Öffentlichkeit verbieten würde. Da vom Magistrat keine Hilfe kommt, haben sich nun der 1., 2. und 5. Prager Bezirk zusammengeschlossen und fordern eine Gesetzesänderung, die den Bezirken die Befugnis gibt, das Problem selbst zu regeln. Dies kann jedoch erst nach den bevorstehenden Parlamentswahlen im Oktober 2021 erfolgen.

Quelle: Metro - Praha, Prag