Am Sonntag, den 15. November 2020, fanden in
Bosnien-Herzegowina Kommunalwahlen statt. Vom Wahlrecht haben 51 Prozent
der insgesamt 3.283.380 WählerInnen in 120 Bezirken und 22
Städten Gebrauch gemacht. In den größten Städten des Landes, Sarajevo und Banja
Luka, mussten die zwei bisher dominierenden ethnisch
besetzten Parteien massive Niederlagen einstecken. Beide Mitte-rechts-orientierten
Parteien, die bosniakische "Partei der demokratischen Aktion – SDA"
und die serbische "Union der unabhängigen Sozialdemokraten – SNSD"
haben BezirksvorsteherInnen-und BürgermeisterInnenposten verloren. In Sarajevo
verlor die SDA an ein Oppositionsbündnis, der BürgermeisterInnenposten in
Banja Luka ging an den 27-jährigen Oppositionskandidaten Draško
Stanivuković (PDP – Partei des demokratischen Fortschritts). Medien zufolge
sind die Ergebnisse vor allem auf das Versagen bei der Bewältigung der
Corona-Pandemie und zahlreiche Korruptions-und Beschaffungsaffären
zurückzuführen.