Größtes Zagreber Infrastrukturprojekt 2018 vorerst auf Eis

29.12.2017

Im Jahr 2018 soll nach rund zehn Jahren mit dem Umbau des großen Verkehrskreisverkehrs an der südwestlichen Grenze der Stadt Zagreb begonnen werden. Jedoch wurde das Projekt nun vorerst gestoppt. Grund hierfür ist die österreichische Baufirma STRABAG, die gegen die Abweisung ihres Angebots Einspruch einlegte. Insgesamt wurden drei Angebote abgewiesen, jedoch legte nur STRABAG Einspruch ein, was wahrscheinlich damit zu tun hat, dass für das Berufungsverfahren 100.000 HRK (ca. 15.000 EUR) bezahlt werden mussten. Nun gab die kroatische Vergabekommission diesem Einspruch statt und erklärte das bisherige Vergabeverfahren für nichtig. Alle drei abgewiesenen Angebote waren mit der Begründung, die Dokumentation sei unvollständig gewesen, abgewiesen worden. Das einzige gültige Angebot war mit rund 225 Mio. HRK (ca. 30 Mio. EUR) mit Abstand nicht das günstigste und wurde von einem Konsortium mehrerer kroatischer Baufirmen abgegeben. Es wird gespottet, dass sich das Konsortium besser im bürokratischen Vergabeprozess zurechtfinden konnten, als die Konkurrenz, da sie einen Vorteil hatten. Eine der Firmen war das Unternehmen des Taufpaten der Tochter des Zagreber Bürgermeisters Milan Bandić (Bandić Milan 365, Arbeits- und Solidaritätspartei), das seit Jahrzehnten millionenschwere Bauaufträge von der Stadt Zagreb erhält.

Quelle: 24 sata, Zagreb