Gesucht werden Unternehmen, die künftig neue S-Bahn-Züge bereitstellen und betreiben. Damit droht der S-Bahn Berlin GmbH, die derzeit noch für den gesamten Verkehr zuständig ist, Konkurrenz. Bis zum vergangenen Donnerstag nahm der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) Teilnahmeanträge entgegen. Zu den Absendern soll auch das Unternehmen MTR, dessen Hauptsitz sich in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong befindet, gehören. Der Teilnahmeaufruf zum Wettbewerb für die Vergabe der S-Bahn-Leistungen ist laut Verkehrssenatorin Regine Günther (Grüne - Bündnis 90/Die Grünen) auf ein positives Echo gestoßen. Für die betroffenen elf S-Bahn-Linien auf den Nord-Süd- und Ost-West-Strecken, die rund zwei Drittel des Netzes ausmachen, werden mindestens 1.308 und bis zu 2.160 Wagen benötigt. Somit macht die Riesen-Investition knapp drei Milliarden Euro aus. Die neuen Fahrzeuge, deren Lieferung zwischen 2027 und 2034 ansteht, gehen anschließend in das Eigentum des Landes Berlin über. Ein Novum ist, dass InteressentInnen sich gezielt auch nur für den Bau der übernächsten S-Bahn-Generation, nur für deren Betrieb oder für beides bewerben können.