Gemeinderat genehmigt Hochhaus in Budapest

7.12.2016

Auf der Sitzung des Budapester Gemeinderates am 7. Dezember 2016 wurde der Änderung der Bauordnung zugestimmt, die die Errichtung eines 120 m hohen Hochhauses in der Lágymányosi-Bucht ermöglichen wird. Oppositionelle Mitglieder des Gemeinderates forderten zwar, dass die Abstimmung über das Projekt bis Jänner 2017 aufgeschoben wird, damit sie Zeit haben, die 40 Seiten lange Ergänzung zur Änderung der Bauordnung, die sie erst am Tag der Sitzung erhielten, durchzulesen. Ihr Antrag wurde abgelehnt und die Mehrheit, die aus den GemeinderätInnen der Regierungspartei bestand, nahm die Änderungen an. Die Maximalhöhe von Gebäuden in diesem Gebiet Budapests war bisher 65 Meter. Das Hochhaus ist Teil des größten aktuellen Wohnungsbauprojekts in der ungarischen Hauptstadt, das von der Immobilienfirma des regierungsnahen Geschäftsmann, István Garancsi, ausgeführt wird. Als Gegenleistung für die Veränderung der Bauordnung versprach die Firma weitere Verkehrsentwicklungen, wie die Verlängerung der Straßenbahnlinien in Buda oder der Bau von Radwegen, für 1 Mrd. HUF (3,19 Mio. EUR). Im Rahmen der insgesamt 350 Mrd. HUF (1,12 Mrd. EUR) teuren Investition würden 30.000-40.000 BudapesterInnen zu einer Wohnung kommen. Das bedeutet eine sehr dichte Bebauung des 56 ha großen Geländes. Die Pläne des 120 m hohen Hochhauses wurden bereits einmal vom "Hautstädtischen Komitee für Stadtentwicklung" abgelehnt. Das Komitee war mit der Meinung der ungarischen Organisation von UNESCO, der "Stiftung für das Weltkulturerbe Budapests" und des "Internationalen Rats für Denkmalpflege" (ICOMOS) einig, dass der Wolkenkratzer das Weltkulturerbe-Panorama der ungarischen Hauptstadt ändern wird und deshalb die Zustimmung der UNESCO-Zentrale für den Bau nötig ist.

Quelle: Napi.hu, Budapest