Fernbleiben des kroatischen Präsidents bei parlemantarischer Konstituierungssitzung

21.7.2020

Der kroatische Staatspräsident Zoran Milanović (parteilos) kündigte am 19. Juli 2020 an, dass er als erster kroatischer Präsident der Konstituierung des kroatischen Parlamentes am 22. Juli 2020 nicht  beiwohnen wird. Nach Ansicht des Präsidenten habe er seine verfassungsrechtliche Rolle durch die Einberufung der Sitzung erfüllt, und sei nicht an zusätzlichem protokollarischen Gehabe interessiert. Zahlreiche AnalytikerInnen, aber auch PolitikerInnen aus allen Lagern, kritisierten den Staatspräsident für diese Entscheidung, welche einen Bruch mit der demokratischen Tradition in Kroatien darstellen würde. Der Staatspräsident melde sich gestern, am 20. Juli 2020 noch mal mit einem sehr ungewöhnlichen Posting auf seiner Facebookseite zu Wort. Unter anderem erklärte Milanović, dass das staatliche Protokoll kein in Stein gemeißeltes Gesetz sei und auch eher eine kleinbürgerliche Wiederholung merkwürdiger Bräuche sei. Der nächste Satz, löste aber richtig große Verwunderung aus, da die Wortwahl alles andere als präsidial anmutete: "Einen groooßen Kuss schicke ich an alle Hater. Ein Kuss geht auch an alle sogenannten 'unabhängigen' AnalytikerInnen, die ihre Geschäfte mit den Regierenden verstecken. Sie verfolgen mich schon eineinhalb Jahrzehnte." (Orginalzitat Milanović).​

Quelle: Večernji list, Zagreb