Femizid in Bosnien sorgt für Proteste

14.8.2023

Die Bürgermeisterin von Sarajevo Benjamina Karić (SDP – Sozialdemokratische Partei) rief persönlich zu Protesten in Sarajevo auf, um auf die zunehmend wachsende Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen. Proteste fanden auch in Mostar und Zenica statt. In einem aggressiven Amoklauf des Fitness-Trainers und Bodybuilders Nermin Sulejmanović in der Kleinstadt Gradačac im Kanton Tuzla (Nordosten des Landes) wurden drei Menschen ermordet und drei weitere (schwer) verletzt. Der Täter beging Selbstmord, bevor ihn die Polizeikräfte fassen konnten. Sulejmanović tötete seine Lebenspartnerin und Mutter seiner neunmonatigen Tochter, nachdem er sie brutal zusammengeschlagen hatte. Die Tat streamte er live auf seinem Instagram-Profil. Laut Karić haben Polizei und Justiz, die die früheren Strafanzeigen gegen Sulejmanović nicht sachgemäß bearbeitet haben, deutlich versagt. Sie rief zu einem friedlichen Spaziergang in der Sarajevoer Innenstadt auf, bei dem mehrere tausend Menschen teilnahmen. Femizid soll gesetzlich definiert und in die Straftatbestände als Mordkategorie eingestuft werden.​​​

Quelle: Klix.ba, Sarajevo