Eine repräsentative Umfrage des Nationalen Zentrums für parlamentarische Studien hat ergeben, dass 32,6 Prozent der befragten Bulgar*innen in den Zeiten des Sozialismus leben würden, wenn sie die Möglichkeit hätten, es sich auszusuchen. 28,1 Prozent der Befragten würden gern in der unmittelbaren Zeit nach der Wende von 1989 leben – in der Zeit, als die Demokratie in Bulgarien noch "jung" war. Auf die Frage, aus welchem Grund sie sich schämen, dass sie Bulgar*innen sind, antworteten 17,1 Prozent der Befragten, dass es die Politiker*innen seien, die solche Gefühle aufkommen lassen würden. 13,5 Prozent nannten ihr geringes Einkommen und niedrigen Lebensstandard als Grund für Schamgefühle. 14 Prozent der Bulgar*innen, überwiegend Rom*nja und Türk*innen, gaben an, nicht stolz auf ihre Herkunft zu sein. Als wichtigste Ereignisse nach der Wende von 1989 wurden von 38,6 Prozent die Aufnahme in die EU und von 16,1 Prozent die Mitgliedschaft in der NATO genannt. 56,5 Prozent lehnen den Beitritt zur Eurozone ab. Nach der russischen Invasion in der Ukraine ist die Unterstützung für Russland von 29,9 Prozent im Jahr 2013 auf 14,7 Prozent im Jahr 2023 zurückgegangen.