Doktorarbeit von Bundesfamilienministerin wird überprüft

5.10.2020

Die Freie Universität (FU) Berlin hat ein neues Gutachten zur Prüfung der Doktorarbeit von Franziska Giffey (SPD – Sozialdemokratische Partei Deutschlands), Bundesfamilienministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, beauftragt. Dabei soll vor allem das Verfahren der FU aus dem Jahr 2019 geprüft werden. Das Präsidium der FU hatte Giffey 2019 wegen Mängel zwar eine Rüge erteilt, ihren Doktortitel der Politikwissenschaft durfte sie jedoch behalten – und damit ihr Amt als Bundesministerin. Aus dem bislang geheimen Schlussbericht des Gremiums geht jedoch hervor, dass 27 Textstellen den Tatbestand der objektiven Täuschung erfüllen, und dass die in der Arbeit festgestellten Mängel auch einen systematischen Charakter aufweisen. Der Allgemeine Studierendenausschuss der FU (AStA) Berlin fordert deshalb eine Prüfung des Gutachtens, das im November abgeschlossen werden soll. Alles deutet darauf hin, dass Franziska Giffey nächstes Jahr bei den Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus als Spitzenkandidatin der SPD antritt. StudierendenvertreterInnen der AStA kritisierten, dass Giffeys Kür als neue Regierende Bürgermeisterin und Wissenschaftssenatorin eine Bankrotterklärung für den Wissenschaftsstandort Berlin bedeuten würde.

Quelle: Berliner Morgenpost, Berlin