Die städtische Gasgesellschaft Prags (PPAS) wird demnächst eine finanzielle Spritze in Höhe von 81 Millionen Euro für die Anschaffung von Gasreserven erhalten. PPAS beliefert ungefähr 425.000 Prager Haushalte mit Gas und gehört zu 100 Prozent der tschechischen Hauptstadt. Angesichts der steigenden Gaspreise und der Gefahr, dass die russischen Gaslieferungen jederzeit ausgesetzt werden können, sind die tschechischen Energieanbieter*innen verpflichtet, ihre Gasvorräte vor dem kommenden Winter mindestens auf 80 Prozent der Kapazität aufzustocken. Dieser Schritt erwies sich für das städtische Unternehmen jedoch aufgrund der Preise, die zehnmal höher als im Vorjahr sind, viel schwieriger als gedacht. Aus diesem Grund musste die Stadt Prag für ihr Tochterunternehmen ein Darlehen aufnehmen und beschließen, das in die Anschaffung der Reserven fließen wird. Die Situation in der PPAS wird seit längerem von der Opposition kritisiert. Das Management der PPAS habe sich nie um Gasvorräte gekümmert, auch nicht vor dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine. Aufgrund der Verfehlung des Managements forderte die Opposition eine Wirtschaftsprüfung der PPAS, die vom Prager Gemeinderat genehmigt und verabschiedet wurde.