Bulgarien: Ausschreitungen im Flüchtlingszentrum in Harmanli

24.11.2016

Im größten Flüchtlingszentrum Bulgariens, das sich nahe der türkischen Grenze im südbulgarischen Harmanli befindet, ist es am 24. November 2016 zu Ausschreitungen gekommen. Mehr als 2.000 Migranten zündeten Autoreifen an, beschädigten Tische und Stühle im Speisesaal und warfen Steine auf die Polizei. Ursache für die Unruhen war eine medizinisch begründete Ausgangssperre, da es als 100 Krankeitsfälle gab. Bei 128 Menschen hatten Ärzte vor allem Hautkrankheiten wie Leischmaniose und Krätze festgestellt. Zugleich haben Abgeordnete der beiden nationalistischen Parteien, "Patriotischen Front" (PF) und der "Ataka", verlangt, die Rebellierenden aus dem Flüchtlingszentrum in Harmanli aus Bulgarien abzuschieben. Laut Medienberichten wurden bei den Unruhen 20 Polizisten verletzt und bis zu 400 Flüchtlinge aus Afghanistan und dem Irak festgenommen.
Bulgariens Aufnahmezentren sind derzeit voll. In der Einrichtung in Harmanli sind 3.000 Menschen untergebracht. Seit Jahresbeginn wurden in Bulgarien insgesamt rund 13.000 Flüchtlinge registriert. Die Tendenz ist im November nach amtlichen Angaben leicht rückläufig.
Quelle: Dnes.bg, Sofia