Ein halbes Jahr nach dem Mord an der bulgarischen Journalistin Viktoria Marinova wurde der Angeklagte zu 30 Jahren Haft verurteilt. Ein Gericht in der nordbulgarischen Stadt Ruse sprach am 22. April 2019 Severin K. schuldig, die TV-Moderatorin vergewaltigt und ermordet zu haben. Der 21-Jährige, der nach der Tat in Deutschland gefasst worden war, hatte sich schuldig bekannt und vermied damit eine lebenslange Haftstrafe. Der Mord an der Journalistin hatte international Entsetzen ausgelöst. Der Angeklagte hatte Marinova im vergangenen Oktober in Russe am Ufer der Donau angegriffen, als die Journalistin joggen war. Der unter Alkoholeinfluss stehende Mann vergewaltigte und tötete die Moderatorin. Drei Tage später wurde er im niedersächsischen Stade festgenommen, wo er sich bei Verwandten aufhielt. Der Staatsanwaltschaft zufolge lagen der Tat sexuelle Motive zugrunde und nicht der Beruf des Opfers. Die 30-jährige Journalistin arbeitete als Moderatorin für den Lokalsender TVN, der wenige Tage vor ihrer Ermordung ihre Interviews mit zwei investigativen Journalisten ausgestrahlt hatte.