Am Abend des 15. August 2020 protestierten die EinwohnerInnen der nordwestlichen Grenzstadt Velika Kladuša (Kanton Una-Sana) unter Einhaltung der CoViD-19-Vorkehrungen gegen den anhaltendenden MigrantInnenansturm und für eine übergreifende Handhabung des Problems. In den darauffolgenden Tagen blockierten sie die Straßen. Die Polizei musste mehrmals eingreifen, um den Verkehr zwischen Bihać und Velika Kladuša zu regeln. Die BürgerInnen halten in Eigeninitiative alle ankommende Busse auf, durchsuchen sie nach MigrantInnen und weisen diese in die Stadt Bihać zurück, ins Zentrum des Kantons. In den Medien erschienen immer wieder Videos, die dieses Verhalten dokumentierten. Trotz mehrerer Ankündigungen des erst kürzlich nominierten Sicherheitsministers Selmo Cikotić (SDA – Partei der demokratischen Aktion) wurden bisher noch keine konkreten Maßnahmen unternommen, um den Kanton zu entlasten, und die oftmals gewalttätigen Vorfälle, die unter den MigrantInnen selbst immer häufiger werden, einzudämmen.