Budapest verkauft Theater

5.4.2017

Im Mai 2017 wird der Budapester Gemeinderat über die Privatisierung des Theaters "Centrál" entscheiden. Das Theater "Radnóti" könnte folgen. Die einzige Bewerbung, die bei der Ausschreibung zum Verkauf des "Centrál" im Februar 2017 einging, ist die von Direktor Tamás Puskás. Puskás wollte das Theater bereits 2014 kaufen, obwohl er den damaligen Preis von 192 Mio. HUF (618.696 EUR) für das Non-Profit-Unternehmen, das das Theater betrieb, und die monatliche Miete für das Gebäude in der Höhe von netto 6,7 Mio. HUF (21.590 EUR) viel zu hoch fand. Die Ausschreibung wurde damals für erfolgslos erklärt. Das 2016 für 153,67 Mio. HUF (495.182 EUR) sanierte Theater wird nun für einen Bruchteil des Originalbetrags angeboten. Der Kaufpreis für die Firma beträgt 50 Mio. HUF (161.118 EUR), die monatliche Netto-Miete 1,7 Mio. HUF (5.478 EUR). Puskás könnte den Vertrag im Mai 2017 unterschreiben. Oberbürgermeister István Tarlós (parteilos) erklärte noch 2014, dass die 12 Theater im Besitz der Stadt zu viel und auch defizitär seien, während die Stadt Wien nur zwei Theater finanziere und diese auch einen Profit machen würden. Wenn die Privatisierung des Theaters "Centrál" als Pilotprojekt für erfolgreich erklärt wird, könnte das Theater "Radnóti" das nächste sein, auf das die Stadt verzichtet und es könnten weitere Theater folgen, erfuhr das Nachrichtenportal "Hvg.hu" aus Quellen des Rathauses.

Quelle: HVG, Budapest