Am Dienstag, dem 5. Juni 2018 wird das ungarische
Parlament das Gesetzespaket "Stop Soros!" diskutieren. Der Gesetzesentwurf, der sich auf die Einschränkung und Bestrafung der
illegalen Migration konzentriert, zielt in erster Linie auf zivile
Organisationen ab, die Flüchtlinge unterstützen. Der Gesetzesentwurf droht
MitarbeiterInnen von NGOs, die ins Land gekommenen Flüchtlingen helfen, sogar
mit einer Freiheitsstrafe. Auch die "Beobachtung der Grenzen" oder
die "Verteilung von Flugblättern" soll strafrechtlich verfolgt
werden, allerdings wird nicht genau formuliert, was unter diesen Aktionen
wirklich gemeint ist. Mit dem Slogan "Wir sind keine
Kriminelle!" fand am Montag eine Demonstration von "Amnesty
International" vor dem Parlament statt. Der Entwurf erregte auch
international große Aufmerksamkeit: Die UNHCR, das Flüchtlingshochkommissariat der
UNO, hatte den Entwurf scharf kritisiert, aber auch die deutsche CDU soll
Ministerpräsident Viktor Orbán (Fidesz - Bund Junger Demokraten) wegen des Gesetzespaketes
damit gedroht haben, die rechtsnationale Fidesz aus der Europäischen
Volkspartei hinauszuschmeißen, sollte der Entwurf vom Parlament angenommen
werden.