Einige hundert Menschen demonstrierten am
Samstag, dem 29. September 2018, beim so genannten
"Wohnungsmarsch" gegen die landesweit immer häufigeren Zwangsräumungen. Laut aktuellen Statistiken haben die
ungarischen Behörden im Mai und Juni 2018 mehr als 1.350 Räumungen durchgeführt
- das bedeutet, dass in Ungarn täglich etwa 22 Familien ihr Heim
verlieren. Diese Familien landen direkt auf der Straße, da
den delogierten Familien weder der Staat noch die Kommunalverwaltungen eine Bleibe sichern können. Genau
dagegen will der Hauptorganisator des
"Wohnungsmarsches", der Verein "Die Stadt gehört uns
allen", mit einem Gesetzesvorschlag vorgehen. Dieser Gesetzesvorschlag wurde allerdings
von der Zweidrittelmehrheit der rechtsnationalen Regierung bereits im Februar
2018 abgeschmettert. Verschärfen wird sich die Situation der armen Familien ab
dem 15. Oktober, da an diesem Tag eine Gesetzesänderung in Kraft tritt, wonach
Obdachlosigkeit viel härter bestraft werden kann.