Behörden suchen mit Hochdruck 3.000 Plätze für Geflüchtete in Berlin

22.8.2022

Das​ Land Berlin rechnet für die kommenden Monate mit einem zusätzlichen Bedarf an Unterkünften für rund 3.000 Schutzsuchende aus der Ukraine. Laut dem Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) sei die Zahl aufgrund der aufgestellten Prognosen realistisch berechnet worden. Die Senatsintegrationsverwaltung bestätigte, dass man im Herbst mit diesem Mehrbedarf rechne. Aktuell seien von insgesamt 22.900 Plätzen in den Gemeinschaftsunterkünften des LAF nur noch 334 Plätze frei. In den Aufnahmeeinrichtungen des LAF, die 4.200 Plätze umfassen, seien noch 46 verfügbar. Hinzu kämen noch Plätze im Ukraine-Ankunftszentrum Tegel sowie im LAF-Ankunftszentrum. Weil die Kapazitäten des Landes kaum noch ausreichen, hatte Integrationssenatorin Katja Kipping (Linke) bereits Ende Juli die erste Stufe eines Notfallplanes in Kraft gesetzt. Das Akquise-Team des LAF wurde verstärkt und arbeitet mit Hochdruck daran, neue Unterkünfte zu akquirieren. Bislang wurden im Juli und August keine Hostels, Hotels oder Wohnungen angemietet, um neue Plätze zu schaffen. Nach Angaben des LAF kommen immer noch mehrere hundert Personen pro Tag in Berlin an, die aus der Ukraine geflüchtet sind. Ein Großteil von ihnen reise allerdings in andere Regionen Deutschlands weiter. Darüber hinaus sind in Berlin selbst nach Zahlen des LAF seit Anfang des Jahres rund 5.000 Asylanträgen gestellt worden. Zum Vergleich - im gesamten Jahr 2021 waren es 7.762.​​

Quelle: Der Tagesspiegel, Berlin