Die geplante BeamtInnen-City im Prager Stadtteil
Letňany nimmt konkrete Züge an. Premierminister Andrej Babiš (ANO-JA) hat vor,
in der Nähe der dortigen U-Bahnstation ein neues Verwaltungsviertel zu bauen.
Dorthin sollen 10.000 BeamtInnen, vor allem aus den Ministerien und anderen
staatlichen Institutionen im Prager Zentrum, umsiedeln. Die leeren Gebäude im
Prager Zentrum, die sich an lukrativen Adressen befinden, könnten in Zukunft verkauft werden. Das Projekt soll 10 Milliarden Tschechische Kronen
(388 Millionen Euro) kosten. Laut Babiš könnten diese Kosten durch das Vermieten
der frei werdenden Häuser und Paläste, in denen derzeit BeamtInnen arbeiten, schnell zurückgewonnen werden. Die Grundstücke im Stadtteil Letňany befinden sich im
Besitz des Prager Magistrats, deshalb trafen sich Premier Babiš und der Prager
Oberbürgermeister Hřib (Piraten) zu Gesprächen. Hřib war am Anfang gegen die
Entstehung eines solches "BeamtInnengettos". Er verlangt nun von der
Regierung zahlreiche Investments seitens des Staates: die Fertigstellung der
äußeren Prager Umfahrung und den Bau eines Krankenhauses, welches das
Universitätskrankenhaus "Bulovka" entlasten und künftig auch ersetzen
soll. Außerdem sollen im neuen Viertel 1.500 neue Wohnungen entstehen. Ob Premierminister Babiš einverstanden ist, werden erst künftige Gespräche zeigen.