Autonome Fabrik Rog in Ljubljana geräumt

19.1.2021

In den Morgenstunden des Dienstags, dem 19. Jänner 2021, begann die Stadtgemeinde Ljubljana (MOL) mit dem Abriss der ehemaligen Fabrik Rog, in der seit 2006 HausbesetzerInnen leben. Bisher diente das Gebäude als autonomes soziales Zentrum. Der 8.000 Quadratmeter große Bau im Zentrum von Ljubljana wurde 2002 von der Stadtgemeinde gekauft, aber nicht genutzt. Jetzt gibt es Pläne für das neue Zentrum. 2016 wurde mit den Sanierungsarbeiten begonnen, doch die BesetzerInnen haben diese vorübergehend gestoppt, und Gespräche sind fehlgeschlagen. MOL hat 2019 einen neuen Anlauf gestartet, allerdings konnte man sich wieder nicht einigen. Also musste ein rechtlicher Weg beschritten werden. Alle Gerichtsurteile wurden zugunsten der Stadt entschieden. Das neue Zentrum Rog soll in zwei Jahren fertiggestellt werden und soll über 500 KünstlerInnen und kreativen Gruppen Platz für visuelle Kunst, Architektur und anderen kreativen Gruppen bieten. Das entspricht jedoch nicht den Wünschen der alternativen Szene in Rog, die am Dienstag für Poteste. Dabei wurden einige DemonstrantInnen verhaftet und einige verletzt. MOL wurde vor den Abrissarbeiten am Dienstag informiert, dass die Fabrik leer sei. Einige HausbesetzerInnen wurden gewaltsam entfernt. Es gibt Vorwürfe, dass ihnen nicht erlaubt gewesen sei wichtige Gegenstände, wie Dokumente und Haustiere mitzunehmen. Die Räumung wurde bei der Sitzung des Stadtrates am Tag zuvor nicht angesprochen.​

Quelle: STA, Ljubljana