Auch Ungarn blockiert Kroatiens OECD-Beitritt

12.9.2017

​Nachdem Slowenien angekündigt hatte, Kroatiens OECD-Beitritt nicht unterstützen zu wollen, will nun auch Budapest offiziell den kroatischen Antrag auf die Mitgliedschaft in der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung blockieren. Die kroatische Präsidentin Kolinda Grabar-Kitarović (parteilos) reist heute, den 12. September 2017 zu einem im Voraus geplanten Arbeitsbesuch in Budapest, bei dem sie jetzt u. a. auch mit ihrem Amtskollegen Janos Ader (Fidesz – Ungarischer Bürgerbund) über die ungarische OECD-Blockade sprechen wird. Als Grund für die Blockade der OECD-Mitgliedschaft Kroatiens führt Ungarn das Verhalten Kroatiens gegenüber dem ungarischen Mineralölkonzern MOL, der einen Anteil von rund 48 % am kroatischen Konzern INA hält, sowie dessen Vorstandsvorsitzenden Zsolt Hernandi an. Kroatien hat ein Gerichtsverfahren gegen Hernandi eingeleitet, weil er den ehemaligen kroatischen Premierminister Ivo Sanader beim Kauf von Aktien der kroatischen Mineralölgesellschaft INA mit 10 Mio. EUR Schmiergeld bestochen haben soll.

Quelle: Večernji list, Zagreb