70 russische Diplomat*innen aus Bulgarien ausgewiesen

3.7.2022

Am 28. Juni 2022 kündigte der scheidende bulgarische Premierminister Kiril Petkov (PP – Wir setzen den Wandel fort) an, dass bis zum 3. Juli insgesamt 70 Mitarbeiter*innen der russischen diplomatischen Vertretungen in Bulgarien, darunter viele Diplomat*innen, ausgewiesen werden sollen. Die betroffenen Personen sollen für den Geheimdienst tätig sein. Die angekündigte Ausweisung ist die größte Aktion Bulgariens gegen Mitarbeiter*innen des diplomatischen Dienstes Russlands. Seit dem Jahr 2019 wurden 21 russische Diplomat*innen wegen Spionagetätigkeit in Bulgarien zu unerwünschten Personen erklärt. Moskau kündigte bereits an, auf die geplante Ausweisung seiner Diplomat*innen spiegelgleich zu reagieren. Laut der russischen Botschafterin in Sofia, Eleonora Mitrofanova, werde aktuell die Schließung der gesamten russischen Botschaft diskutiert. Das wiederum würde "unweigerlich" auch das Ende für die Arbeit von Bulgariens Botschaft in Moskau bedeuten, so Mitrofanova. Am 3. Juli wurden die ausgewiesenen Personen samt ihren Familien mit zwei russischen Maschinen nach Moskau ausgeflogen. Die Moskauer Botschaft in Sofia hat seit dem 4. Juli die Ausstellung von Tourist*innenvisa für Bulgar*innen gestoppt und erlaubt nur noch Personen mit direkten Verwandten in Russland die Einreise in das Land.

Quelle: Bnt.bg, Sofia