Modal Split 2024: Weitere Zunahme bei Öffis und Radfahren

17.3.2025

75 % der Wiener*innen legen Wege umweltfreundlich zurück: Breites Öffi- und Radwegeangebot wirkt.

Die neueste Mobilitätserhebung ist ein Grund zum Feiern: Die Wiener*innen legen mehr als dreiviertel ihrer Wege in der Bundeshauptstadt umwelt- und klimafreundlich zurück. Mit 34 % sind Öffis am "Gesamtkuchen" die beliebteste Fortbewegungsart, dicht gefolgt vom Zu-Fuß-Gehen bei rund 30 %, während das Radfahren mit einem dynamischen Anstieg auf 11 % ordentlich in die Pedale tritt.

Diese Zahlen sind nicht nur ein Zeichen für ein klimafreundliches Bewusstsein, sondern auch ein klarer Erfolg für die städtischen Mobilitätsinitiativen, die WienerInnen nehmen die vielfältigen Angebote der Stadt an. Der Autoverkehr ist auf 25 % gesunken - der geringste Wert seit Messung des Modal-Split. Nur zum Vergleich: Er lag 1993 bei 40 %.

Mobilitätsstadträtin Ulli Sima freut sich über die Steigerungen der umweltfreundlichen Fortbewegungsmittel: "Unsere Anstrengungen der letzten Jahre lohnen sich, die Wienerinnen und Wiener setzen auf die Öffis, das Rad und das Zu-Fuß-Gehen bei ihren Alltagswegen und nehmen unser breites und attraktives Angebot an. Alleine im Vorjahr haben wir rund 52 Mio. in Radinfrastruktur investiert und die Zahl der Radler*innen nimmt kontinuierlich zu. Wir kombinieren den Ausbau der umweltfreundlichen Mobilität mit unseren intensiven "Raus aus dem Asphalt"- Projekten, im Rahmen derer wir in der ganzen Stadt Plätze und Straßenzüge entsiegeln, kühlen und begrünen und somit die Lebens- und Aufenthaltsqualität für alle weiter steigern - win-win für alle. Weiters haben wir in dieser Legislaturperiode 3 neue Straßenbahnlinien auf Schiene gebracht und pushen damit den öffentlichen Verkehr weiter."

Wiener Linien Geschäftsführerin Alexandra Reinagl führt die positiven Entwicklungen im Modal Split auf die Qualitätssteigerung und den Ausbau des öffentlichen Verkehrs zurück: "Mit vollem Einsatz arbeiten die Mitarbeiter*innen der Wiener Linien daran, den Wiener*innen ein Öffi-System von Weltklasse zu bieten. Die Zunahme bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel gegenüber den Vorjahren verdeutlicht, dass die Öffis das Rückgrat der klimafreundlichen Mobilität in der Stadt sind. Ein verlässliches Mobilitätsangebot zu fairen Preisen macht uns zu einem der besten Öffi-Netze der Welt. Genau das zeichnet eine lebenswerte Stadt aus."

"Immer mehr Wiener*innen sind klimafreundlich und aktiv unterwegs. Ein attraktiver, begrünter öffentlicher Raum, sichere Wege für das Zu-Fuß-Gehen und ein leistungsfähiges Öffi-Netz machen umweltfreundliche Mobilität zur besten Wahl im Alltag. Das zeigt sich auch im aktuellen Modalsplit - Wien ist auf dem richtigen Weg. Unser wachsendes Radwegenetz wird begeistert angenommen, denn sichere und komfortable Verbindungen machen das Radfahren alltagstauglich. Jede neue Strecke steigert die Lebensqualität und bringt Wien dem Ziel einer klimafitten Stadt näher. Diesen Wandel treiben wir mit voller Entschlossenheit voran - eine fahrradfreundliche Stadt ist ein Gewinn für alle," betont NEOS Wien Mobilitätssprecherin Angelika Pipal-Leixner.

Größte Radwegeoffensive in der Geschichte zeigt Erfolg

Der massive Ausbau sicherer und komfortabler Radverkehrsinfrastruktur in Wien macht sich bezahlt. 2024 konnten nicht nur über eine halbe Million mehr Radler*innen an 17 städtischen Dauerzählstellen als 2023 gemessen werden, auch der Anteil der zurückgelegten Wege der Wiener*innen im Modal Split steigt kontinuierlich. Mit 11 % wurde der Trend nach oben weiter fortgesetzt, seit 2019 ist der Anteil der mit dem Rad zurückgelegten Alltagswege der Wiener*innen von sieben auf elf Prozent gestiegen.

"Unsere Radinitiative trägt Früchte, die Investitionen der letzten Jahre zeigen ihre Wirkung. Wir setzen auf Lückenschlüsse und Radschnellverbindungen, um das Alltagsradeln für alle bequem und sicher zu gestalten", so Sima. Erst vor wenigen Tagen hat sie das Radausbauprogramm für 2025 präsentiert, im Rahmen dessen auch für heuer wieder über 20 km neue Radwege alleine im Hauptwegradnetz angekündigt wurden. In der Legislaturperiode wurden insgesamt 100 km neue Radinfrastruktur errichtet bzw. auf den Weg gebracht.

Öffis als Rückgrat des Wiener Verkehrssystems

Das mit 34 Prozent meist genutzte Verkehrsmittel der Wiener*innen sind die Öffis, sie bilden das Rückgrat des Wiener Mobilitätssystem. Ihr Ausbau wird weiterhin prioritär behandelt. "Die positive Entwicklung spiegelt die umfangreichen Investitionen in das Öffi-Netz wider. Durch moderne Ausstattung und den Ausbau bestehender Strecken gelangen die Wiener*innen noch umweltschonender und komfortabler ans Ziel", unterstreicht dazu Wiener Linien Geschäftsführerin Alexandra Reinagl. Nicht nur durch den Ausbau von U2 und U5, auch durch neue Straßenbahnlinien, die im Lauf der Legislaturperiode auf den Weg gebracht wurden, wie etwa die Linien 12, 18, und 27 wird in die Zukunft investiert.

Wiener*innen gehen gerne zu Fuß

Ein erfreulicher Trend auch beim Zu-Fuß-Gehen, die gesunde und umweltfreundliche Verkehrsart spielt nach wie vor eine maßgebliche Rolle im Alltag der Wiener*innen: 30 % aller Wege werden zu Fuß zurückgelegt, noch immer liegt dieser Wert über dem Anteil aus Zeiten vor Corona und damit auf einem erfreulich hohen Niveau. Öffis und Zu-Fuß-Gehen gehen dabei Hand in Hand, denn: Im Modal Split werden zwar nur die Hauptverkehrsmittel dargestellt, jedoch gehen über 90 % der ÖV-Nutzer*innen zu Fuß zur Haltestelle, was dem ÖV-Anteil zugerechnet wird. Gute Bedingungen fürs Zu-Fuß-Gehen sind daher auch ein wichtiger Faktor für einen starken ÖV. Sogenannte Masterpläne Gehen stärken den Fußverkehr, sie existieren mittlerweile für fast alle Bezirke bzw. sind in Ausarbeitung. Auch hier machen sich die "Raus-aus-dem-Asphalt"-Initiativen bezahlt. Ein Beispiel ist die Umgestaltung der Thaliastraße in einen Klimaboulevard, im Zuge derer neben vielen neuen Bäumen und Gräserbeeten auch bis zu 6 m breite Gehsteige begeistern.

Rückgang bei Autoverkehr

Noch nie seit der ersten Erhebung des Modal Split im Jahr 1993 wurde ein so geringer Anteil an PKW-Nutzung in Wien gemessen. Das zeigt sich nicht nur anhand des sinkenden Motorisierungsgrades bei privaten Pkw, der mit 284 privat Pkw/1.000 EW*innen den geringsten Wert im österreichischen Bundesländer- Städtevergleich aufweist. Nur zum Vergleich: Österreichweit liegt dieser Wert bei 484/1.000. EW*innen. Nur etwas mehr als die Hälfte der Wiener Haushalte verfügt über ein eigenes Auto, car sharing wird immer beliebter.

Auch die jüngste Erhebung des Modal Split untermauert diesen Trend: Nur mehr 25 % aller täglichen Wege werden mit dem PKW zurückgelegt. Im Gegensatz ist dies bei PendlerInnen genau umgekehrt: 77 % von ihnen überschreiten mit dem Auto die Stadtgrenze und nur 23 % mit dem Öffis. Besonders bedauerlich ist für Sima in diesem Zusammenhang die Absage Niederösterreichs der von Wien bereits geplanten Linie 72 nach Schwechat. Sie wäre für die PendlerInnen ein attraktives Angebot.

Modal Split: Jährliche Erhebung als Grundlage für gezielte Planung

Die Modal Split-Erhebung basiert auf einer Befragung im Auftrag der Stadt Wien und den Wiener Linien. Dabei werden über 2.000 Personen aus Wien zu ihrem Mobilitätsverhalten an einem Stichtag befragt, die Stichtage werden gleichmäßig über das Befragungsjahr verteilt. In der Summe ergibt sich daraus ein repräsentatives Bild des Verkehrsverhaltens der Wiener Bevölkerung. Im Gegensatz zu vielen Städten erhebt Wien das Mobilitätsverhalten jährlich. Die Daten liefern ein repräsentatives Bild und ermöglichen es der Stadt, die Entwicklungen genau zu verfolgen und gegebenenfalls gegenzusteuern.

www.mobilitaetsagentur.at/

www.wienerlinien.at

wienwirdwow.at/raus-aus-dem-asphalt/