Am 14. Dezember 2020 sprachen in einer Videokonferenz Vertreter*innen von Wien und Zagreb über den Wiederaufbau der Stadt Zagreb. Welche Herausforderungen angesichts des Erdbebens und der Corona-Krise muss Zagreb meistern?
Das Erdbeben vom 22. März 2020 hat mit einer Stärke von 5,5 auf der Richterskala in der kroatischen Hauptstadt und in den umliegenden Gemeinden starke Schäden hinterlassen. Besonders schwer getroffen wurden die historische Altstadt, die Bezirke "Donji grad" und "Gornji grad - Medveščak". Die Erschütterungen haben sich auch auf die Statik der Häuser ausgewirkt. Die Wiederaufbauarbeiten werden durch die Corona-Krise zusätzlich erschwert. Wien hat bereits im Juni als Soforthilfe 40 Tonnen Bauholz nach Zagreb geschickt.
Wiener Expert*innen der Magistratsdirektion Bauten und Technik sowie der Abteilungen Baupolizei (MA 37), Architektur und Stadtgestaltung (MA 19) und Stadtentwicklung und Stadtplanung (MA 18) haben mit ihren Kolleg*innen in Zagreb über die Lage beraten und Know-how aus Wien angeboten. In der Konferenz wurden Themen wie Erdbebensicherheit, die Kulturgüterdatenbank der Stadt Wien und der Flächenwidmungsplan neben zahlreichen weiteren spezifischen Fragen behandelt.
Es wurde vereinbart, weitere Gesprächsrunden abzuhalten. Zagreb sieht den Schutz von klassischen Gebäuden und die Belebung der Innenstadt in Wien als vorbildlich an und möchte im Wiederaufbauprogramm Best Practices aus Wien übernehmen.