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Zum Themenschwerpunkt "Energiewende" begaben sich zehn renommierte Tageszeitungen und Fachmedien aus dem Städtenetzwerk der Internationalen Büros der Stadt Wien vom 16. bis 18. Oktober 2024 in die österreichische Hauptstadt. Vor allem die Wiener Leuchtturmprojekte zur Energiewende standen im Fokus der Delegation, während Stadtrat Jürgen Czernohorszky den Journalist*innen für Fragen zur Verfügung stand.
Bei strahlendem Sonnenschein startete die Delegation mit der Besichtigung der Photovoltaikanlagen auf dem Dach des Wiener Rathauses. Dabei konnten die Medienvertreter*innen die 572 Module mit jeweils 0,410 Kilowatt peak begutachten – rund 130 Tonnen CO2 können durch die Leistung der Anlage jährlich eingespart werden. Um den Denkmalschutz des Wiener Rathauses zu gewährleisten ist, ist die Photovoltaikanlage am Rathausdach nur aus der Vogelperspektive sichtbar. Abgerundet wurde der Besuch im Rathaus mit einer Fahrt im Paternoster-Umlaufaufzug – in Wien gibt es nur noch vier dieser Art – und einer Besichtigung des Festsaals.
Bei der anschließenden Präsentation des Wiener Klimateams interessierten sich die Medienvertreter*innen besonders für die Möglichkeiten zur Beteiligung, mit denen Wiener*innen ihr Lebensumfeld klimafreundlich mitgestalten können und ihre Ideen gemeinsam mit Politik und Verwaltung umsetzen. Als abschließender Tagesprogrammpunkt gab das Team der Hauskunft Einblick in seine Services und erörterte, wie diese zum Ziel einer klimaneutralen Stadt 2040 beitragen.
Am zweiten Tage stellte Stadtrat Jürgen Czernohorszky das ambitionierte Gesamtkonzept der Wiener Energiewende vor und beantwortete zahlreiche Fragen der Journalist*innen zu den vielfältigen Maßnahmen – von Gebäudesanierung über den Ausbau erneuerbarer Energien bis hin zur Mobilität, mit denen Wien den Treibhausgasausstoß reduzieren und die Wiener*innen vor den Folgen des Klimawandels schützen will.
Beim Besuch der Hauptkläranlage der ebswien ging es wiederum um ein innovatives Projekt zur Gewinnung sauberer Energie: Mit E_OS (Energie-Optimierung Schlammbehandlung) erzeugt ebswien seit 2020 die für die Abwasserreinigung benötigte Energie aus Klärgas zu mehr als 100 Prozent selbst. Dabei spart die Anlage 40.000 Tonnen CO2 jährlich ein. Die ebswien dickt den bei der Abwasserreinigung als Restprodukt entstehenden Klärschlamm ein und erwärmt ihn. Danach verfrachten Pumpen das Gemisch in sechs jeweils 35 Meter hohe Faulbehälter, in denen unter Luftabschluss Klärgas entsteht. Dieses Gas besteht zu zwei Dritteln aus energiereichem Methan und gilt als erneuerbarer Energieträger. In weiterer Folge verwandelt sich das Klärgas in Blockheizkraftwerken in Strom und Wärme.
In der Geiselbergstraße 38 hatte die Delegation indes die Möglichkeit, eines der Vorzeigeprojekte der Initiative "100 Projekte Raus aus Gas" kennenzulernen. Das Programm holt Projekte vor den Vorhang, die zeigen, wie der Umstieg von Gas auf erneuerbare Heizsysteme gelingen kann. Im Fokus stehen dabei mehrgeschoßige Wohngebäude, die nicht an die Fernwärme angeschlossen werden können. Das Gebäude in der Geiselbergstraße wurde umfassend saniert und auf Luftwärmepumpen umgestellt, wobei die Luftwärmepumpen am Hausdach nun 39 sanierte Wohnungen über Leitungen in den Stiegenhäusern mit erneuerbarer Heizwärme versorgen. Ein Vortrag zum Wiener Wärmeplan informierte anschließend detailliert darüber, welche Wärmeversorgung bei Gebäuden, die derzeit noch mit Öl oder Gas geheizt werden, in den jeweiligen Gebieten am besten geeignet ist.
Eine Präsentation der Klima- und Innovationsagentur zu ihren individuellen Beratungsangeboten beim Umstieg auf erneuerbare Energie – zum Beispiel für Hausverwaltungen, Eigentümerverbände, Interessensvertretungen und Betriebe – bildete am 18. Oktober den Abschluss der mehrtägigen Delegation.
Wiener Klimafahrplan – Stadt Wien
Wiener Klimateam – Stadt Wien
Raus aus Gas – Stadt Wien
Klima- und Innovationsagentur
Hauskunft
ebswien
E_OS - Smart City Wien
