Nachhaltige Energie aus der Tiefe für die Wiener Fernwärme: Das ist das Ziel von deeep, einem Joint Venture von OMV und Wien Energie. In Wien-Donaustadt hat nun der Bau der ersten Tiefengeothermie-Anlage begonnen. Bis 2028 soll die Anlage klimaneutrale Wärme für rund 20.000 Haushalte liefern. Die Technologie nutzt Heißwasser aus einer Tiefe von 3.000 Metern, das im geschlossenen Kreislauf zur Wärmegewinnung dient.
Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke sieht das Projekt als Meilenstein, der die Versorgungssicherheit stärkt und langfristig zur Lebensqualität beiträgt. OMV-Vorstandsmitglied Berislav Gaso betont, dass das Projekt CO2-Emissionen reduziert und die Diversifizierung der Energiequellen vorantreibt. Die Anlage ist Teil einer Strategie, die Fernwärme Wiens bis 2040 klimaneutral zu gestalten. Die Bohrungen sollen bis Mitte 2025 abgeschlossen sein, danach folgen Tests zur Verfügbarkeit des Wassers. Neben der Hauptanlage wird ein Infocenter errichtet, das Besuchern Einblicke in das Projekt und die Technologie bietet.
"Wien hat besonderes Glück, denn es sitzt auf einem großen Wärmeschatz - und nach jahrelangen Forschungs- und Planungsarbeiten werden wir ihn jetzt heben", erklären die Geschäftsführer von Wien Energie, Michael Strebl und Karl Gruber. "Mit der ersten Tiefengeothermie-Anlage für Wien erzeugen wir noch mehr klimaneutrale Fernwärme. Damit tragen wir zur Versorgungssicherheit und auch zur Preisstabilität bei, da wir so einen weiteren Schritt unabhängiger von Gasimporten werden."
Eckdaten Tiefengeothermie-Anlage Aspern
Anlagenstandort: Seestadtstraße 17, 1220 Wien
Geplante Leistung: rund 20 Megawatt thermisch (inkl. Wärmepumpen von Wien Energie)
Fernwärme für umgerechnet rund 20.000 Wiener Haushalte
Bohrbeginn: Dezember 2024
Geplante Inbetriebnahme: 2028
Geplantes Investitionsvolumen: rund 90 Millionen Euro. Das Projekt wird aus den Mitteln der Umweltförderung des Klimaschutzministeriums gefördert.