Am 4. März besuchte eine neunköpfige Delegation des tschechischen Ministeriums für Regionalentwicklung die Stadt Wien, um sich mit Wiener Expert*innen zum Wiener Modell des gemeinnützigen und nachhaltigen Wohnens auszutauschen. Zu diesem Zweck wurden mit dem Nordbahn- und Sonnwendviertel auch zwei Wiener Vorzeigeprojekte in Lokalaugenschein genommen.
Das tschechische Ministerium für Regionalentwicklung feilt gegenwärtig an einem Entwurf für die gesetzliche Verankerung von Wohnungsunternehmen mit beschränktem Gewinn. Die Grundzüge des Entwurfs orientieren sich auch am österreichischen Modell der gemeinnützigen Bauvereinigungen (LPHA, Limited-profit housing associations). In diesem Sinne war es nur naheliegend, dass sich die tschechischen Ministerial-Expert*innen vor Ort sowohl Expertise als auch einen Überblick über Wiener Vorzeigemodelle des gemeinnützigen und auch nachhaltigen Wohnens verschaffen. Ziel der tschechischen Expert*innen-Delegation war es somit, das Wiener Modell so detailliert wie möglich kennenzulernen – einschließlich der tatsächlichen Probleme, Herausforderungen und detaillierten Verfahren für die Vorbereitung von Neubauprojekten.
Im Fokus des Treffens der tschechischen Beamt*innen mit den Wiener Expert*innen der Abteilung Wohnbauförderung (MA 50) standen Gesetzgebung, regulatorisches Umfeld und deren Auswirkungen auf den Betrieb von gemeinnützigen Wohnbaugesellschaften in der Praxis. In weiterer Folge wurden Wiener LPHA-Spezifika im Vergleich zu anderen Bundesländern sowie das Wirtschaftsmodell von LPHA in Wien erörtert. Weitere Themenbereiche waren die von LPHA in Wien genutzten öffentlichen Förderinstrumente sowie die Einbindung von Banken und privaten Investor*innen in die Entwicklung von LPHA in Wien. Zudem wurden auch raumplanerische Instrumente der Stadt Wien präsentiert.
Neben dem inhaltlichen Austausch konnten sich die tschechischen Expert*innen auch vor Ort einen Überblick über den Wiener gemeinnützigen Wohnbau verschaffen. Der erste Programmpunkt war dabei ein Rundgang im Nordbahnviertel im zweiten Bezirk. Im Anschluss besuchte die Delegation dann das Sonnwendviertel im zehnten Bezirk. Diese beiden modernen, nachhaltig geplanten Stadtentwicklungsgebiete bieten durch eine gute Mischung aus Wohnraum, Grünflächen und Infrastruktur den Wiener*innen eine urbane und lebenswerte Umgebung. Die Mitarbeiter*innen des tschechischen Ministeriums für Regionalentwicklung zeigten sich beeindruckt: sowohl von der Vielzahl an Informationen als auch von den beiden Wiener Stadtentwicklungsgebieten.
Tschechisches Ministerium für Regionalentwicklung (Englisch)
Aufsicht über gemeinnützige Bauvereinigungen – Stadt Wien
Nordbahnviertel – Stadt Wien
Sonnwendviertel – Stadt Wien
Aktuelle Wohnbauprojekte im Nordbahnviertel – Gebietsbetreuung Stadterneuerung
Wohnen im Sonnwendviertel – Gebietsbetreuung Stadterneuerung
Klimafitte Stadtentwicklung auf Bahnhofsareal