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Anlässlich des 30. Jahrestages des Kriegsausbruchs in Bosnien-Herzegowina und der Flucht bosnisch-herzegowinischer Menschen nach Österreich wurde in Wien ein Gedenkbaum eingesetzt. Der erinnerungskulturelle Akt symbolisiert den Dank der bosnisch-herzegowinischen Community für die Menschlichkeit und Hilfe der Stadt Wien und der Wiener*innen.
Der Gedenkbaum, eine Silberlinde, wurde am 16. Dezember 2022 im Kardinal-Nagl-Park feierlich eingepflanzt. Die Wahl des Kardinal-Nagl-Parks als Standort des Gedenkbaums und eines Gedenksteins, der im Frühling 2023 ergänzt wird, ist wohlüberlegt. Über die Kriegsdauer von 1992 bis 1995 hinweg registrierten sich die Geflüchteten beim Haus "Bosnienhilfe" bei der Erdbergstraße unweit des Kardinal-Nagl-Parks. So gut wie jede*r (ehemalige) Geflüchtete aus Bosnien und Herzegowina kann sich an diesen Ort und die vielen verbrachten Stunden im und rund um das Haus erinnern. Die bosnisch-herzegowinische Community in Wien umfasst heute im Übrigen an die 40.000 Menschen, davon etwa 53 Prozent Frauen.
Anwesend waren neben dem Wiener Bürgermeister Michael Ludwig der Botschafter Bosnien-Herzegowinas in Österreich Kemal Kozarić, die Bürgermeister der Städte Goražde, Ernest Imamović, und Cazin, Nermin Ogrešević, Schüler*innen aus einem Sarajevoer Gymnasium sowie Mitglieder der bosnisch-herzegowinischen Community in Wien. Initiator der symbolischen Pflanzung war der österreichisch-bosnisch-herzegowinische Kulturverein "Frauenforum Mimosen". Leider konnte keine politische Vertretung der Stadt Sarajevo an der symbolischen Baumpflanzung teilnehmen.
Bürgermeister Michael Ludwig: "Vor 30 Jahren ist der Krieg in Bosnien und Herzegowina ausgebrochen. Viele Menschen waren auf der Flucht und die Stadt Wien wurde zu ihrer Heimat. Anlässlich dieser Ereignisse war es mir ein Anliegen, heute gemeinsam mit dem Botschafter Dr. Kemal Kozarić, dem Bürgermeister der Stadt Goražde Ernest Imamović und dem Bürgermeister von Cazin Nermin Ogrešević einen Baum der Erinnerung zu pflanzen. Denn damals wie heute ist Wien die Stadt des sozialen Zusammenhalts."
Ludwig betonte darüber hinaus, wie wichtig gute diplomatische und persönliche Kontakte seien. Er bedankte sich herzlich für die Initiative des Frauenforums Mimosen. Außerdem werde die gute und enge Zusammenarbeit in erster Linie mit Sarajevo weitergeführt.
Diese Zeremonie markiert eine weitere Vertiefung der Beziehungen zwischen Wien und Sarajevo in diesem Jahr. So kam es im März 2022 in Wien zu einem persönlichen Kennenlernen zwischen dem Wiener Bürgermeister Michael Ludwig und der Bürgermeisterin von Sarajevo Benjamina Karić. In Vertretung des Wiener Bürgermeisters nahm im April 2022 Gemeinderat Omar Al-Rawi am "Tag der Stadt Sarajevo" teil. Im Juli 2022 besuchte der Wiener Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke im Rahmen der zweitägigen Veranstaltung "Wien trifft" Bürgermeisterin Benjamina Karić in Sarajevo. Thema in diesem Dialog waren aktuelle Projekte und Herausforderungen der Stadt Sarajevo wie Stadtplanung, Urban Mobility und die Unterstützung Bosnien-Herzegowinas und Sarajevos bei ihrem Weg in die Europäische Union.
Wien trifft Sarajevo – Juli 2022
Wien bei "Tag der Stadt Sarajevo" – April 2022
Bürgermeister*innen-Austausch zwischen Wien und Sarajevo – März 2022
Stadt Sarajevo (Englisch)
