In Sarajevo startete am 13. Juli die Workshopreihe zur Einführung eines neuen Qualitätsmanagementsystems für die öffentliche Verwaltung der Stadt Sarajevo, das sogenannte Common Assessment Framework (CAF). Am 19. Oktober fand in den Räumlichkeiten des Internationalen Büros der Stadt Wien in Sarajevo schließlich der dritte und finale Workshop statt. Die Wiener Stadtverwaltung hat sich einen Ruf für eine äußerst produktive Verwaltung mit internationaler Anerkennung erarbeitet. Das Zentrum für Verwaltungsforschung (KDZ) und das Internationale Büro der Stadt Wien in Sarajevo unterstützen die Stadt Sarajevo dabei, ihre Verwaltung im Rahmen der EU-Integration zu modernisieren.
Dieses System ermöglicht eine umfassende Bewertung der Organisationsstruktur, identifiziert Vorteile und bewertet das Entwicklungspotenzial, bevor entsprechende Strategien umgesetzt werden. Die Spezifität des CAF-Systems liegt darin, dass das Modell an sich Bottom-up ist und den Mitarbeitenden eine Möglichkeit bietet, die Organisation selbst zu bewerten und Einfluss auf sie zu nehmen.
Wien, wiederholt als die lebenswerteste Stadt der Welt ausgezeichnet, dient vielen europäischen Städten als Vorbild für die öffentliche Verwaltung. Durch eine gezielte Nutzung von innovativen Technologien und effektiven Verwaltungspraktiken gelingt es Wien, bürokratische Hürden abzubauen und Bürger*innen eine reibungslose und effiziente Dienstleistungserbringung zu gewährleisten. Diese Erfolgsfaktoren haben dazu beigetragen, dass Wien immer wieder als Modell für gute Verwaltungsführung und erfolgreiche Stadtentwicklung angesehen wird. Ein Beispiel für die erfolgreiche Implementierung des CAF-Modells ist der Frauenservice der MA 57, der Teil eines umfangreichen europaweiten Projekts zur resilienten öffentlichen Verwaltung ist. Dabei wird festgelegt, inwieweit CAF als Qualitätsmanagement-Tool zur Organisationsentwicklung der öffentlichen Verwaltung beiträgt.
Der Stadtverwaltung Sarajevo bot sich die Möglichkeit, an einer Workshopreihe teilzunehmen, bei der diese Strategien im Internationalen Büro in Sarajevo präsentiert wurden. Realisiert wurden die Workshops im Rahmen des BACID-Programms zur Stärkung administrativer Kapazitäten im Donauraum in Kooperation mit der Austrian Development Agency (ADA). Das KDZ-Zentrum für Verwaltungsforschung aus Wien unterstützt und leitet die Einführung des CAF.
Die Vortragende, Alexandra Schantl vom KDZ, freute sich besonders darüber, dass sie im Internationalen Büro der Stadt Wien in Sarajevo den ersten und dritten Workshop zur CAF-Implementierung für die Stadt Sarajevo abhalten konnte. Der zweite Workshop fand im Sarajevoer Rathaus statt.
"Die Stadt Sarajevo wird zwei Jahre Zeit haben, um die 29 Maßnahmen zu implementieren, die im Rahmen des dritten Workshops definiert wurden und sich auf die Entwicklung der Stadtverwaltung, das HR-Management, die Optimierung von Arbeitsprozessen, aber auch die bessere Einbeziehung der Bürger*innen und die weitere Stärkung der bestehenden Partnerschaft mit den Stakeholdern beziehen. Ich bin sehr optimistisch, dass die Stadt Sarajevo dies schaffen wird", sagte Schantl. Die Stadt Sarajevo könnte Ende November den KDZ-Abschlussbericht über die geplanten Aktivitäten sowie den Aktionsplan zur Umsetzung des CAF erhalten.
Die Zusammenarbeit des KDZ und der Stadt Sarajevo im Rahmen dieses Projekts wurde auch vom Direktor des Zentrums, Thomas Prorok, im Rahmen des Themas „Transparente Verwaltung“ bei den Vienna Science Days am 27. und 28. September in Sarajevo vorgestellt.
Nermina Suljević, Leiterin der Abteilung für nachhaltige Entwicklung der Stadt Sarajevo, hob die jahrelange Kooperation von Wien und Sarajevo hervor und nahm dieses Projekt als ein Beispiel der hervorragenden Zusammenarbeit. Die Einführung der CAF-Methode sei sehr bedeutend für Sarajevo und es sei eine große Ehre, von Wien lernen zu können, so Suljević.
In finalen Workshop am 19. Oktober wurden die Aktivitäten definiert, die umgesetzt werden können, um die Qualität der Arbeit der Stadtverwaltung zu verbessern. Nach Analyse der vorgeschlagenen Aktivitäten wird das Team des KDZ voraussichtlich Ende November einen Abschlussbericht und Empfehlungen zur Umsetzung der Vorschläge übermitteln. Die Empfehlungen beinhalten sowohl einfachere Aktivitäten, die sofort durchgeführt werden können, als auch komplexere, die mehr Zeit in Anspruch nehmen werden. Die Stadt Sarajevo freut sich auf die konstruktiven Effekte, die dieser Prozess auf alle Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung und damit auf die Bürger*innen von Sarajevo haben wird.
Stadt Sarajevo (Englisch)
KDZ – Zentrum für Verwaltungsforschung
BACID (Englisch)
Austrian Development Agency